Punkkonzert und Bombenalarm

Na, das denn ich doch mal abwechslungsreich: ja, denn das war es, mein Wochenende: abwechslungsreich! Von einem Punkkonzert über eine der schönsten Städte Europas bis hin zum Bombenalarm. In Holland ist immer wat los. Aber der Reihe nach.

Der Freitag war recht relaxed, morgens gings erst zum Physiotherapeuten (er meinte, meine Schulter wird immer besser) und dann habe den halben Tag zu Hause gearbeitet, was definitiv seine Vorteile hat (nein nein, habe wirklich gearbeitet). Abends gings dann mit nem Kollegen in die Popcentrale hier in Dordrecht. Dort stand Punk auf der Tagesordnung.
Als ich im November in Mechelen in Belgien war, hatte ich die Cornflames das erste Mal gesehen und muss sagen: die Jungs rocken! Beim surfen auf deren Webseite habe ich dann durch Zufall gesehen, dass die Jungs am Freitag hier in Dordrecht spielen, unterstützt durch Maybee aus Holland und 5dayoff, ebenfalls aus Belgien. Klar war, dass konnte ich mir nicht entgehen lassen!

Als wir ankamen, haben die Jungs von Maybee schon mal ordentlich das Haus gerockt, die Stimmung war bestens. Mucke ist definitiv zu empfehlen, die machen echt Spaß!
Als nächstes haben dann die Cornis das Haus gerockt. Hm, muss aber zugeben, dass die Jungs nicht so abgegangen sind wie in Epegem. Mag daran liegen, dass die Holländer nicht so feiern wie die Lokalpatrioten in Belgien, vielleicht lags aber auch an der etwas spärlichen Anzahl von Besuchern. Anyway, die Gruppe wird im Auge behalten, das nächste Mal wird’s bestimmt wieder so fett wie das erste Mal.

Eigentlich wollten wir dann schon aufbrechen, bin ich froh, dass wir noch geblieben sind. Schließlich haben die Jungs von 5daysoff noch mal richtig losgelegt, fette Show, coole Mucke und ein verdammt süßer Sänger (grins)! Hätte ich gewusst, dass die Jungs schon mal im Universum in Stuggi waren, wäre ich damals schon anwesend gewesen. Fazit: guten Punkrock findet man in Belgien! Chacka!

Gegen halb zwei war ich dann zu Hause und habe noch schnell meine Mailbox abgehört. Schließlich wollten Ann und ich uns am kommenden Morgen in Gent in Belgien treffen. Wusste es ja immer schon: ein gewisser Alkoholpegel erhöht die Fähigkeit, seine Fremdsprachenkenntnisse durchaus zu erhöhen! Ann bestätigte im akzentfreien Hochdeutsch meine Ankunft! Traum!

Nach zwei Stunden Zugfahrt bin ich dann gegen halb eins am Samstag in Gent angekommen, wo mich eine leicht erkaterte Ann empfing. Wow, ich glaube, sie hatte mit ihren Freunden von der Uni echt ordentlich gefeiert!

Mit der Straßenbahn gings dann Richtung Zentrum: kein Wunder, dass die Stadt zu einen der schönsten Städte Europas zählt! Für all die, die es nicht wissen, Gent liegt nordwestlich von Brüssel am Zusammenfluss von Schelde und Leie und ist die drittgrößte Stadt Belgiens. Ein Großteil der mittelalterlichen Architektur ist unversehrt und erstaunlich gut erhalten. Eine Burg aus dem 10. Jahrhundert steht noch vollkommen unzerstört, zahlreiche wunderschöne alte Handelshäuser und das alte Rathaus runden den Charme dieser Stadt ab. Es muss traumhaft sein, dort den Sommer zu genießen, überall kleine Cafes am Fluss und insbesondere während des Musikfests im Juli solls dort richtig hoch hergehen. Mal sehen, ob ich es schaffe, im Sommer noch mal den Weg nach Gent zu finden.

Da Anns Kopfschmerzen anstatt besser zu werden sich eher verschlimmerten, sind wir dann etwas früher als geplant wieder Richtung Heimat gefahren. In Antwerpen haben wir dann noch so eben den internationalen Zug nach Amsterdam bekommen und wiegten uns schon fast zu Hause. Tja, bis wir nach Roosendaal kamen.

Wie schon im letzten Beitrag geschrieben: vertraue nie der holländischen Bahn. Niemals! Da hieß es dann plötzlich: bitte alles aussteigen, dieser Zug fährt nicht nach Dordrecht und auch nicht weiter nach Rotterdam. Super, wieder einmal ganz großes Kino! Naja, jedenfalls lag es diesmal nicht wirklich an der holländischen Bahn. Es wurde nämlich eine Box gefunden, die nun erstmal gründlich untersucht werden müsse. Ganz klar Bombenalarm! Fantastisch! Und damit nicht genug: schließlich hieß es, die Bombe ist im Dordrechter Bahnhof gefunden wurden und es fahren keine Züge mehr nach D’drecht sowie keine Züge D’drecht mehr verlassen dürfen. Aber mal ehrlich, wer sollte dich Dordrecht als Ziel eines Anschlages aussuchen, da fallen mir spontan bessere Orte ein (Schipol, Rotterdam, Den Haag).

Das ganze wurde dann noch damit auf die Spitze getrieben, dass Hundestaffeln in Roosendaal ausgewählte Reisende überprüft haben. Die mussten teilweise ihr ganzes Gepäck auspacken! Kam mir vor, als wäre ich im Kino!

Obwohl zig Schaffner vor Ort waren, konnte uns irgendwie kein Mensch sagen, wann und wie es denn weitergehen sollte. Zwar gabs Züge nach Tilburg und Breda, sogar über Utrecht wollten sie uns lotsen, aber nun ja, irgendwie erschien das nicht alles plausibel. So haben wir uns dann entschieden, erstmal im Wartehäuschen Platz zu nehmen und zu warten.

Dort haben wir uns dann mit belgischer Schokolade und Galgenhumor die Zeit vertrieben. Folgende Szenarien kamen zustande:

Szenario 1: die Bombe im Bahnhof von Dordrecht geht hoch, Feuerwehrmänner sind im Dauereinsatz, das holländische Fernsehen berichtet live vor Ort. In der 20h-Tagesschau wird auch in Deutschland von der Bombe erzählt, meine Mutter bricht in Panik aus und versucht mich anzurufen, kann mich aber nicht erreichen, weil ich im Roosendaaler Wartehäuschen Schokolade mampfe.

Szenario 2: Die Polizei und Feuerwehr können die Bombe nicht entschärfen, die ganze Stadt wird evakuiert, keiner darf Dordrecht mehr nahe kommen. Ann und ich müssen die Nacht im Wartehäuschen von Roosendaal verbringen(äußerst unangenehme Vorstellung).

Szenario 3: die Bombe stellt sich als Fehlalarm raus! Die Bombe, die keine ist, weil nur Luft drin ist, wird beseitigt. Hätte ich denen auch gleich sagen können, da schließlich während der letzten drei vier Fälle auch nie was war. Innerhalb kürzester Zeit dürfen wieder Züge nach Dordrecht fahren.

Szenario 3 trat dann schließlich ein und mit einer guten Stunde Verspätung sind wir dann endlich in Good Old Dordrecht gelandet.

Wie bereits gesagt: das Wochenende war durchaus abwechslungsreich!
Tello (Gast) - 28. Mai, 13:56

Blog doch mal wieder...

Hallo Jule,

man hört so wenig von Dir in der letzten Zeit. Letzter Eintrag im Januar! Da muss doch mal wieder was passieren, oder? ;-)

LG,
Dein Tello

Gert Harren (Gast) - 25. Feb, 09:23

Herzlichen Glückwunsch

wünsche ich Dir!

Wie schaut es sonst so aus bei dir?

LG aus Fürth,

Gert

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Leben bei den Nachbarn in Holland

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wünsche ich Dir! Wie schaut es sonst so aus bei dir? LG...
Gert Harren (Gast) - 25. Feb, 09:23
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Hallo Jule, man hört so wenig von Dir in der letzten...
Tello (Gast) - 28. Mai, 13:56
Die spinnen doch die...
Wird Zeit, dass ich nach fünf Monaten mal ne Abrechnung...
scusa - 24. Jan, 17:11
Punkkonzert und Bombenalarm
Na, das denn ich doch mal abwechslungsreich: ja, denn...
scusa - 22. Jan, 21:28
D wie Dordrecht und Delft
Nun, da mich Ann ausdrücklich drauf hingewiesen hat...
scusa - 15. Jan, 19:21

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Zuletzt aktualisiert: 25. Feb, 09:23

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