Mittwoch, 31. August 2005

Kuriositaeten in den Niederlanden

Manchmal, da fragt man sich ja, was Leute sich bei ihren Aktivitaeten, die sie veranstalten, so denken.

Gestern zum Beispiel. Nach der Arbeit also noch schnell in den Supermarkt, mal sehen, was die heute so bieten. Gemuese, Fleisch oder doch lieber Nudeln? Naja, Fleisch hatte ich lange schon nicht mehr, mal sehen, was die hier so anbieten. Ah cool, die haben sogar ein Angebot. Aber was ich dann sah, hat mit jeden Appetit auf Fleisch verdorben. Da liegt da also das Hackfleisch und anstatt dass es rot ist, ist es zum groeßten Teil schon braun! Das erklaert dann wahrscheinlich auch, warum der Preis von 4,99 Euro auf 2,99 Euro gesenkt worden ist!!! Checkt man dann das Ablaufdatum, stellt man fest, dass die Ware offiziell bis zum 20. August haltbar sein soll. Nun gut, wir schrieben ja gestern erst den 30. August. Spontan habe ich mich also gegen das Fleisch und für eine große Gemüsepfanne entschieden. Man gönnt sich ja sonst nix.

Im weiteren Verlauf des Abends (kurz bevor ich anfangen wollte zu kochen), klingelt es also an meiner Haustür. Wer mag das wohl sein? Weiß doch eigentlich keiner wo ich wohne. Siehe da, es war Brian, ein Arbeitskollege von mir, der anfragen sollte, ob ich ihn, seine Frau und einen Freund aus Rotterdam zum Quizabend in einen Irish Pub in Rotterdam begleiten möchte. Klar will ich!
Ne Stunde später holen mich also Anne und Brian ab(er Amerikaner, sie Belgierin) ab und los geht’s Richtung Rotterdam. Der Zug braucht eine knappe Viertelstunde und nach ca. 10 min Fußmarsch betreten wir einen typischen Irish Pub. Schnell werde ich in das Prozedere eingeweiht: insgesamt spielt man 8-9 Runden, je nachdem. Eine Runde besteht aus 10 Fragen, die sämtliche Wissensgebiete abdecken: von „Was ist ein Kohlrabi (Gemüse)?“ über „Wer sagte in dem und dem Film das und das?“ bis hin zu „Wie groß ist ein Durchschnittsnippel (kein Scherz, die Frage wurde wirklich schon mal gestellt!!!)?“. Eine Runde besteht darin, vorgespielte Musik zu erkennen und Titel und Band zu notieren. Nach einer absolvierten Runde werden die Zettel abgegeben und anschließen die richtigen Antworten verkündet.
Nach der Anmeldung geht’s also los. ‚Table of content’ nennt sich unser Team fortan und in der ersten Runde haben wir gleich 8 richtige Antworten. Das lässt hoffen! Nun gut, in manchen Bereichen waren wir wohl nicht so gut, zwischenzeitig gab es mal nur zwei oder drei richtige Antworten. Letztendlich glauben wir alle, dass wir gleich als lucky looser präsentiert werden, aber siehe da: von 14 Teams haben wir es immerhin auf den 10. Platz geschafft!!!
Das Kuriose an diesem Spiel ist aber, dass jede Woche der Quizabend stattfindet. Aber nicht nur in Rotterdam, sondern auch in anderen holländischen Städten. Diejenigen, die das ganze Jahr über mitspielen, werden schließlich als Sieger des jeweiligen Pubs gekürt und fahren schließlich zu den nationalen Meisterschaften!!! Man muss sich das mal vorstellen: jede Woche quizzen, immer gewinnen und schließlich holländischer Meister werden. Saugeil! Es gibt wohl auch ne Homepage dazu, muss Brian noch mal fragen und werde sie dann für alle, die es interessiert, noch nachreichen.
So weit meine bisher erlangten Kenntnisse über das Land, sollten weitere folgen, könnt ihr sie hier sicherlich nachlesen!

Erste Grüße aus der Ferne

hallo miteinander,

seit nun schon 5 tagen befinde ich mich in meiner neuen heimat und habe mich soweit auch schon recht gut eingelebt.

nach einigen kleinen problemen bezüglich des weges, habe ich es dann auch recht schnell zum verlag gefunden, wo ich erstmal einmal herzlich begrüßt worden bin. nach einem kurzem schnack mit meinem chef und der personalerin, hat mich dann erstmal die facility managerin zu meinem appartment begleitet, wobei das wort appartment weit untertrieben ist. ich würde das ganze lieber haus nennen, wobei man ein haus in holland natürlich nicht mit einem haus in deutschland vergleichen kann. hier ist ja alles so neidlich klein (also, wie für mich gemacht!). :-)

also, haustür auf und oh schock: was ist das? eine treppen, so steil, so was habe ich noch nicht gesehen. als erstes wird mir vermittelt, dass man solche treppen nicht gerade hochgeht sondern schräg, da die die stufen recht schmal sind. bin gespannt, wann es mich das erste mal so richtig weghauen wird auf der treppe. im nüchternen zustand mag das ja noch gehen, aber leicht angeschwipst... ich weiß nicht...

oben angekommen gehts direkt ins wohnzimmer sowie ins esszimmer. wie bereits zuvor schon vermutet, werde ich hier genügend platz haben, mindestens 10- 15 leute unterzubringen (danke noch mal constantin für die fotos, hier ist echt alles so, wie du mir schon gesagt hattest!). die küche ist bestens ausgestattet und meinen standard aus stuttgart (waschmaschine, geschirrspüler, trockner und dsl anschluss) werde ich hier bestens aufrecht erhalten. getoppt wird dies nur noch dadurch, dass ich hier wlan sowie auch eine badewanne habe sowie zwischen 2 schlafzimmern (slapkamers) wählenkann. man, besser gehts gar nicht. :-)

der blick aus dem wohnzimmer wird nur durch den baum gestört, aber wenn die blätter mal ab sind, schau ich direkt auf den jachthafen. hinter dem haus treffen die alte und die neue maas aufeinander. dordrecht ist die größte stadt in holland, die komplett auf einer insel liegt, und das merkt man auch. überall grachten und kleine flüsse sowie boote ohne ende.
des weiteren habe ich das glück, genau in der innenstadt zu wohnen bzw. am rande der innenstadt, jedoch zählt dieser teil schon noch zum centrum von dordrecht. zu fuss sind es ca. 5 min in die stadt, die geprägt ist von vielen kleinen niedlichen geschäften, einigen großen marktplätzen und einer vielfalt von cafés. was mich überrascht: an jeder ecke findet man einen frisör, die scheint es hier wie sand am meer zu geben. wahnsinn!

zur arbeit werden es ca. 15 min zu fuss sein, einmal durch die innenstadt durch zu dem teil der stadt wo alle wichtigen ämter und banken und so sitzen. das springer-gebäude ist das größte der stadt, das ist in dem sinne super, so dass ich mich immer gut orientieren kann. interessant finde ich, dass alles unglaublich gut geschützt und bewacht ist: in den banken und den ämtern findet man überall wachpersonal, die auf alles einen blick werfen.

dagegen ist das anmelden meiner person eine absolute qual hier. das es bürokratisch werden wird, okay, damit habe ich gerechnet, aber das man wochen damit beschäftigt ist, hätte ich nicht gedacht. nach der anmeldung bei der stadt (bis das alles zu 100 prozent durch ist, muss ich wohl noch 2 wochen warten) muss ich nun eine sofi-number (so ne art sozialversicherungsnummer) anmelden. das ich dafür extra nach rotterdam muss und sogar einen termin haben muss, hätte ich nicht gedacht. und ohne sofi number kein bank-konto. ohne bank konto keine krankenversicherung.

lustig finde ich auch, dass die holländer wohl alle keine praktika kennen ("was machen sie hier? ein internship? aha, was ist das?"). demnach geh ich auch mal davon aus, dass ich die einzige bei springer sein werde, die dort ein internship absolvieren wird. aber nun gut, andere länder, andere sitten.

gestern hats mich dann nach zeeland verschlagen. wunderschön muss ich sagen. es ist schon emorm, wie die holländer teile ihres landes vom meer abgeschirmt haben um flutkatastrophen zu verhindern. deiche, dämme und brücken durchziehen das land, welches wirklich extrem platt ist. nun gut, norddeutschland sieht ähnlich aus, aber hier kann man wirklich auf einige kilometer jede kuh und jedes schaf entdecken. toll, wenn mans mag, aber ich glaube, einige stuttgarter würden hier schier wahsinnig werden :-)

anbei findet ihr noch ein foto vom strand in der nähe von domburg, ganz schön windig dort! weiter fotos und berichte folgen dann die tage. mal sehen, ich werde sicherlich auch noch ein webblog einrichten, aber das dauert wohl noch ne weile. jetzt heißt es erstmal arbeitsbeginn am montag und ganz wichtig: die anschaffung eines fahrrades. ohne rad geht hier mal gar nichts und ich bin froh, dass ich nicht mit dem auto meines bruders hergekommen bin. dann wäre ich jetzt schon pleite, da hier jedes parken ordentlich geld kostet.

also, so far alles wichtige von mir.
ich hoffe, allen gehts gut, ganz liebe grüße aus dem land der windmühlen!

jule

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